Nicht jeder Weg muss schnell sein.
Aber manche sind friedlich.
Ein Text über Ankommen ohne Druck.
Es beginnt nicht mit dem Schlüssel.
Sondern mit der Haltung,
die du einpackst.
Zwischen Handy und Handschuhfach.
Zwischen „Ich muss da durch“
und „Ich darf noch atmen“.
Du setzt dich ans Steuer –
und manchmal scheint es,
als würdest du dort deine Ruhe abgeben
wie eine Jacke im Winter.
Weg mit dem Stress beim Autofahren. Ein leiser Wunsch.
Der Druck, mitzuhalten
Manche Autos fahren schneller.
Manche näher.
Manche blinken nicht,
aber sagen dir trotzdem,
was du tun sollst.
Es ist nicht nur der Verkehr.
Es ist das Gefühl,
dass du mithalten musst,
obwohl du gerade nicht willst.
Stress beim Autofahren und der Mensch hinter dem Blech
Hinter jeder Lichthupe steckt eine Geschichte.
Manche Menschen hupen,
weil sie es eilig haben.
Andere, weil sie zu oft
nicht gehört wurden.
Du kannst sie nicht ändern.
Aber du kannst dich erinnern:
Dass du auch mal Fehler machst.
Dass du auch mal vergessen hast, zu danken.
Oder zu blinken.
Oder zu atmen.
Weg mit dem Stress beim Autofahren.
Was passiert, wenn du nicht überholst?
Nichts.
Vielleicht wirst du drei Minuten später ankommen.
Aber mit dir selbst.
Nicht gereizt. Nicht verhärtet.
Sondern so,
als wärst du unterwegs gewesen
– nicht auf der Flucht.
Ein Vorschlag für dein nächstes Fahrgefühl
Nimm dir vor, nicht der Schnellste zu sein.
Sondern der Freundlichste.
Der Geduldigste.
Der, der dem Blinker traut.
Der, der sich bedankt.
Der, der sich vergibt,
wenn er’s mal wieder eilig hatte.
Weg mit dem Stress beim Autofahren.
Du fährst nicht nur Auto
Du bewegst dich durch Raum und Zeit.
Und vielleicht,
ganz vielleicht:
zu dir selbst.
Vasilij Ratej
für THE LENTO
Wenn du dich angesprochen fühlst –
tritt in den Kreis.
